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24.10.2018 | Kategorie: Innung

Frischluft-Atmer bei Malermeister Stock

Bei Malermeister Stock wird seit März 2018 gänzlich auf Zigaretten verzichtet. Die Mitarbeiter haben einheitlich beschlossen, sowohl privat als auch beruflich frische Luft zu atmen. Unter dem Stichwort „Frischluft-Atmer“ kommuniziert Geschäftsführer André Klee seine besondere Firmenausrichtung auch an seine Kunden.

Einblicke in die Vorteile seiner Frischluft-Initiative für seine Kunden und vor allem für seinen Betrieb gibt André Klee in unserem Interview.

 

Herr Klee, wie sind Sie auf die Idee der Frischluft-Initiative gekommen?

Vielen Dank zunächst, dass Sie mir die Möglichkeit geben, dass ich dieses Erlebnis mit meinen Innungskollegen teilen darf. 

Ich habe selber sehr lange geraucht und vor ca. 3 Jahren aufgehört. Danach erlebte ich immer wieder unangenehme Begegnungen mit rauchenden Mitmenschen. Meine Nase ist, insbesondere bei kaltem Rauch, sehr angestrengt. Es hat mich angewidert, diese Gerüche Tag für Tag aufzunehmen.

Im Zuge unseres jährlichen firmeninternen Seminarausflugs mit Übernachtung haben wir uns mit der Illustration unseres Wunschkunden beschäftigt. Wir haben alle zusammengetragen, was er vorzugsweise von uns hören, sehen und vor allem riechen möchte. Kalter Rauch im Winter im zu renovierenden Schlaf-/Wohnbereich passte hier nicht rein.  

Es entwickelte sich für mich die Idee eines Handwerksunternehmens, das gänzlich auf unangenehme Gerüche verzichtet. Hierzu gehörte der gut riechende Mitarbeiter, dem gerne die Tür geöffnet wird und der immer wieder gerne im Haus gesehen und vor allem gerochen wird. „Sich riechen können“ war hier die Devise.  

Dass sich das am Ende auch für meine Kunden und demnach auch für meinen Betrieb so positiv auszahlt, hat sich erst später gezeigt. Und ich bin total begeistert, dass die Resonanz so positiv ist.

 

Wie haben Sie es geschafft, dass das komplette Team aufs Rauchen verzichtet?

Seit einiger Zeit beschäftige ich mich mit der Wirkung von Sprache, und wie ich mit dem gezielten Einsatz von Kommunikationstechniken Gedankenmuster erkenne und vermeintliche Belohnungssysteme, die in unserem Beispiel im Rauchen münden, verändere. Auch wenn der Erfolg unterschiedlich interpretiert werden darf, ist das Endergebnis eindeutig. So habe ich es geschafft, allen rauchenden Mitarbeitern – und das spielend leicht – eine gesunde Lebensweise zu ermöglichen.

Wir kennen alle diese Ausreden, … ich hab’s schon ein paar mal probiert und immer wieder… oder … es ist so schwer… und der … der Helmut Schmidt ist auch so alt geworden … . Ja, diese ganzen Glaubenssätze durfte ich mir auch anhören. Mein Wille, ein gesundes Handwerksunternehmen zu führen war größer als diese ganzen Glaubenssätze. Mein Ziel war es, alle Mitarbeiter im Jahr 2018 vom Laster der Tabakindustrie zu befreien.  Ich habe zunächst nur die Mitarbeiter angesprochen, die bereits den Wunsch geäußert haben, mit dem Rauchen aufzuhören und vermeintlich eine große Schwierigkeit verspürt haben, dem Glimmstängel zu entsagen. Mit denen habe ich eine Art Coaching gemacht und dabei die oben genannten Methoden angewendet.

Es war das nächste positive Signal, dass zwei weitere Kollegen das Rauchen gestoppt haben. So sind die anderen Kollegen nachgezogen – wohlbemerkt: alles freiwillig! Unter meinen 20 Mitarbeitern gab es elf Raucher – nun sind alle umgestiegen, eine tolle Leistung!

 

Wie zahlt sich das für Ihren Betrieb aus?

Wir alle kennen diese lästigen Raucherpausen, die wir alle jahrzehntelang mit Raucherregelungen organisieren wollten. Dies ist nun alles weg. Ich liebe es auf die Baustellen zu fahren und mich darüber zu freuen, dass an den Eingängen der Baustellen/ der Häuser das Empfangskomitee nun arbeitet und die lästigen Diskussionen über herumliegende Zigarettenstummel von anderen am Bau Beteiligten geführt werden.

Wir arbeiten überwiegend für Privatkunden, diese finden es Klasse, dass in ihren allerheiligsten Wohnbereichen Menschen arbeiten, die es vorziehen, gut zu riechen.    

Ach ja und für alle diese Helmut Schmidt Fans, … es gibt scheinbar in meinem Unternehmen doch einen Zusammenhang zwischen rauchen und krank sein. Seit März sind im Vergleich zu den Vorjahren kaum noch krankheitsbedingte Fehlzeiten, diese haben sich im Schnitt um mehr als 84 % reduziert. Außerdem bin ich froh, dass ich meinem Team etwas Gutes und Gesundes tun kann, und das mit so bescheidenen Mitteln.

 

Wie hat sich der positive Effekt beim Kunden bemerkbar gemacht?

Durch die frische Luft natürlich. Spaß beiseite. Natürlich haben unsere Mitarbeiter noch nie direkt in den Räumen geraucht, die gestrichen wurden. Das versteht sich von selbst.

Tatsächlich wurden die ganzen wegfallenden Raucherpausen von Kunden positiv registriert. Auf einer Baustelle einer großen Botschaft wurde ich vom Bauherrn selbst angesprochen, der erstaunt war, dass keiner der Kollegen zur Zigarette gegriffen hat und dass keine Zeit durch Raucherpausen verloren ging. Diskussionen über verrechnete unproduktive Pausen führen jetzt andere. Ich war total stolz auf mein Team! Und die Kunde sind happy, weil sie sehen, dass Arbeitszeit, für die sie ja zahlen, nicht vergeudet wird.

 

Sie haben ein spezielles Frischluft-Logo entwickelt. Was ist die Idee dabei?

Ja, wir wollten die Besonderheit nach außen zeigen und kamen auf die Idee, ein „Frischluft-Logo“ zu entwickeln. Als erstes kam das bei unserem Kunden-Ostermailing ins Spiel. Jedes Jahr zu Ostern bekommen unsere Kunden ein Mailing mit einer kleinen, zum Thema passenden Aufmerksamkeit. In diesem Jahr war es ein Lavendelsäckchen mit frischem Duft – darüber haben wir unsere Frischluft-Stockis beworben.

 

Wie schaffen es andere Betriebe, rauchfrei zu werden?

Wichtig ist, dass eine solche Maßnahme in einem entspannten Umfeld vollzogen wird. Jeder darf dem anderen vertrauen, dass er es gut mit ihm meint und für jeden Beteiligten eine positive Absicht dahinter steckt.

Ich würde jedem meiner Innungs-Kollegen empfehlen, sich mit dem Thema Ziele und Zielerreichung zu beschäftigen. Jedem, der diese dutzenden Vorträge schon gehört hat und keine Idee davon hat, wie diese erfahrene theoretische Wissensvermittlung ins praktische zu übersetzen ist, empfehle ich dann Bücher zu lesen, wie die „Die Cappuccino-Strategie: Besser Ziele erreichen!“, oder „Emotionale Intelligenz“. Es ist eine wahre Freude. Glauben Sie mir, auch für andere Bereiche im Leben eine wirkliche sinnvolle Entscheidung, diese Bücher zu lesen.

 

 

_Steckbrief

Name/Firma:
Peter Stock Malermeister

Die heute unter dem Namen Peter Stock Malermeister bekannte Malerfirma ist eine der ältesten Berlins. Erste Aufzeichnungen sind aus dem Jahr 1900.

Im Jahr 2008 hat André Klee die Geschäftsführung des Malerbetriebs übernommen. Mittlerweile beschäftigt der Betrieb über 20 Mitarbeiter, darunter jährlich neue Azubis.

Das Portfolio umfasst

  • Antike und traditionelle Maltechniken
  • Kreative Oberflächenkonzepte
  • Moderner und klassischer Stuck
  • Seidentapeten
  • Fassadengestaltung
  • Kleinauftragsdienst

 


Geschäftsführer André Klee
André Klee
Kontakt:
Bayernallee 10
14052 Berlin

030/30307084
www.malermeister-stock.de